Agnes Dworak von Dieser eine Tag, Finalistin bei den Austrian Wedding Awards in der Kategorie Beste Hochzeitsplanung 2016
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Flittersalon: Auf deiner Website habe ich von der Hochzeitsklasse gelesen. Was hat es damit auf sich?
Agnes: Ein lieber, ehemaliger Kollege von mir hat die Vienna Skill Smiths gegründet und die bieten Kurse von der Community für die Community an. Das heißt, für einen geringen Kostenbeitrag kann dort jemand, der ein besonderes Hobby oder einen besonderen Wissensbereich hat, sein Wissen weitergeben.
Die Klasse von mir hat im Sommer stattgefunden und nochmals im Herbst. Und es war ganz witzig, ein Wedding 101: Wie gehe ich die Planerei an? Welches sind meine Punkte, an die ich mich halten soll? Wie setze ich Prioritäten richtig? Wie kann ich lenken, in welche Richtung es geht? Was soll ich zuerst machen, was später?
Flittersalon: Wird es die Hochzeitsklasse wiedergeben?
Agnes: Jetzt war es zwei Mal, das war für mich ganz gut. Stephan, der ehemalige Kollege von mir, hat selber die erste Klasse besucht und hat gesagt, vorher konnte er es sich nicht vorstellen, aber jetzt klingt Heiraten eigentlich ganz toll.
Flittersalon: Du bist ja bei sehr vielen Hochzeiten dabei, was kann man sagen, was gibt es für Trends, was siehst du, was kommt diesen Frühling und Sommer, wenn man heiratet? Hast du bestimmte Farben oder Kleider gesehen?
Agnes: Ich denke in Richtung Farbe gehen wir jetzt noch mehr in die Schiene von den Blush-Farben, dieses Puder und ein helles Lilac, also Pastellfarben und viele Neutrals dazu. Die Grautöne, diese ganzen Weiß-Schattierungen, die es gibt. Bei Grau dann auch bis Kohle. Gold und Silber sind mit dabei. Das kann auch ein bisschen aufgepeppt sein, z.B. mit Aprikose, das finde ich total schön. Generell eher zurückhaltend von den Kombis, nicht sehr laut. Das ist ganz stark im Kommen. Allerdings hat mich dann überrascht, dass doch hie und da ein paar echte Hingucker in den Farben kommen, aber eben sehr reduziert, nur um einen echten Blickfang zu schaffen. Um das ganze ein bisschen spannender zu machen, damit es nicht zu zurückhaltend ist.
Flittersalon: Wie ist es bei deinen Hochzeiten mit den Brautjungfern? Gibt es immer welche? Haben die die gleichen Kleider oder sagt man, alle sollen sich ein hellrosa Kleid kaufen?
Agnes: Teils teils eigentlich. Es gibt schon Brautpaare, die einen sehr strikten Dresscode vorgeben, was die Farbe anbelangt. Letzten Sommer zum Beispiel hatte ich eine Hochzeit, die war im Marine-Thema, alles blau-weiß. Auch in der Einladung stand „Gäste bitte alle in blau-weiß kommen." Es waren wirklich alle Gäste in blau-weiß. Die Herren hatten einen weißen Anzug mit blauem Hemd oder blauer Anzug mit weißem Hemd. Die Damenkleider waren blau-weißgetupft und so weiter. Alles hat es gegeben, die ganzen Wasserfarben, was natürlich auf den Fotos super aussieht. Natürlich hat die Deko auch dazu gepasst. Das war wirklich super.
Die Brautjungfern in dem Sinn, wie man es aus amerikanischen Filmen kennt – drei Bridesmaids und drei Groomsmen dazu – also das gibt es bei uns eigentlich noch nicht. Nachdem das Standesamt die Regelungen, was die Trauzeugen angeht, jetzt gelockert hat – von zwei Trauzeugen auf vier Trauzeugen oder keinen – wird man sehen, in welche Richtung das jetzt geht. Momentan ist nur zu erkennen, dass manche Trauzeuginnen ein Farbthema aufgreifen, aber es ist noch sehr offen.
Noch zu den Trends: Wir haben in den letzten Jahren gesehen, dass es immer mehr hinausgeht: also weg aus klassischen Locations, hinaus in die Natur. Im Wald aufbauen, im Feld, auf einer Wiese, also wirklich sehr stark die Natur als Deko-Element hineinnehmen. Den ganzen letzten Sommer war ich viel draußen, wo man teilweise Generatoren und anderes schweres Gerät anschleppen muss. Diese Barn Weddings, die in Amerika schon ganz stark sind, kommen bei uns immer mehr. Immer mehr Paare suchen eine Scheune und da lässt sich natürlich auch viel machen, weil es einfach natürlicher und bodenständiger ist. Es gibt diese zwei Extreme: Scheune und bodenständig und Blumenkranz im Haar und so weiter und auf der anderen Seite sehr posh, sehr elegant, mit viel Glas und Glitzersteinchen und Silber usw. Die zwei driften ein bisschen auseinander. Die klassische Mittelweg-Hochzeit habe ich letztes Jahr im Sommer nicht gehabt. Es ging wirklich stark in die eine oder stark in die andere Richtung. Das ist natürlich auch spannend, denn den Mittelweg haben wir die letzten Jahre oft genug gesehen und so entwickelt man sich natürlich auch weiter. Was ich auch noch ganz spannend finde, sind die Entwicklungen zu diesen Candy Bars, Essen aus dem Truck raus servieren...